30.12.22 – 15.01.23
Athen – Petra Boeotia – Arachova – Xylikoi – Stylida – Kritharia – Pori – Thessaloniki – Serres – Vigla – Florina – Skigebiet Voras – Pigadia 3-5 – Palaichori
Zu früher Morgenstunde legen wir in Piräus an, fahren vom Schiff durch das noch schlafende Piräus/Athen zum Carparking und hauen uns noch ein paar Stunden aufs Ohr.
Am Nami schlendern wir ausgeschlafen durch Athen, durchqueren verschiedene spannende Quartiere und schaffen es sogar noch hoch zur Akropolis. Wo wir die (nicht verteuerten) Tickets von einer netten Touristenführerin abkaufen können und uns so die 30-minütige Schlange sparen. Glück muss man haben. Der Aufstieg zu dieser bekannten Stätte lohnt sich wirklich, erstens wegen der Akropolis selbst und zweitens wegen der Aussicht über die Stadt Athen. Und drittens wegen den vielen dicken Katzen, die den Weg nach oben bevölkern.
Später im autonomen Quartier Exarchia erschrecken wir wegen den vielen Polizeigrenadieren, die an fast jeder Hausecke stehen. Auf Nachfragen, ob heute noch etwas erwartet wird, sagen sie uns: „Nein, keine Angst, das ist normal und jeden Tag so.“, Ok, na dann.
Der nächste Tag ist bereits der letzte vom Jahr 2022 und so gehen wir gegen Abend ins Zentrum, gönnen uns ein Apéro und möchten anschliessend gerne etwas essen. Aber wie fast überall an Silvester gibts fixe 4-Gang Menüs und so ist unser Jahresabschlussessen ein Pita Gyros, passend zu den 30 anderen, die wir hier in Griechenland schon gefrämselt haben 😉
Punkt Mitternacht stehen wir auf einem kleinen Hügel und geniessen den top Ausblick auf die Akropolis und das Feuerwerk am Himmel. Und so wird der Neujahrsstart auch ohne Gourmetmenu ein schönes Erlebnis.
In Athen erwischt es uns ein 1. Mal auf dieser Reise; wir sind am kränkelen. Nach der Fährfahrt und wieder einmal viele Menschen auch nicht verwunderlich. Aber das schöne an unserer Reise; wir haben sogar fürs Kranksein Zeit.
Wieder gesund, wären wir eigentlich bereit für den Winter, mit Schnee und trarütrara. So gehts nach einem Abstecher zum Orakel von Delphi (es hat uns leider nichts mitgeteilt…) ins grösste Skigebiet Griechenlands, nach Parnassos. Es sieht nach einem wirklich tollen Gebiet mit modernen Anlagen aus, nur leider fehlt das wichtigste: Schnee. Dann gehen wir halt wandern und kommen sogar noch zu unserem Glühwein. Gut ist er nicht, dafür ist der Preis wie in Zermatt.
Griechenland hat zwar noch keinen Schnee zu bieten, dafür wunderbar warme Hotsprings. Bei Termopylen gibt es eine heisse schwefelhaltige Quelle, in der man auch im Januar problemlos baden kann.
Während der folgenden Tage fahren wir stetig weiter nordwärts, dabei bietet sich uns einmal ein herrlicher Blick auf den frisch verschneiten Olymp. Der Winter kommt, denken wir. In Thessaloniki lassen wir unsere Elektrik überprüfen, denn seit die Sonne nicht mehr ganz so hoch steht, wird es ab und zu etwas knapp mit dem Strom und eigentlich sollte es doch während der Fahrt unsere Batterien aufladen. Die Überprüfung ergibt, dass alles in Ordnung ist, wir aber einfach zu wenig lange pro Tag fahren.
In einem der vielen Restaurants in Thessaloniki geniessen wir ein Mittagessen, Zigarettenrauch inklusive. Denn obwohl in Griechenland überall in Restaurants ein Rauchverbot herrscht, hält sich niemand daran. Nicht einmal der Polizist, wirklich….wir habens gesehen.
Da es in Griechenland Mitte Januar kein offenes Skigebiet gibt, steht der Weiterfahrt nach Bulgarien nichts mehr im Weg.
Chronologisch geht es jetzt mit Bulgarien und Nordmazedonien weiter…bevor wir nochmals einen kurzen Abstecher in die griechischen Skigebiete unternehmen…wer mag, kann auch direkt die letzte Woche von Griechenland lesen….
Schneetage in Griechenland
17.02.23 – 24.02.23
Da uns die Schneemenge in Bulgarien und Nordmazedonien nicht vom Hocker gehauen hat, müssen wir umdenken. Touren und Offpiste sind diese Saison wohl nicht möglich. Wir machen das beste daraus und entschliessen uns, die Skigebiete der Region abzuchecken. Der erste Stopp ist also: Viglas. Auf einem überschaubaren Hügel wurde der Wald gerodet und nun führen 2 Sessel- und einige Bügel- und Tellerlilifte den Berg hinauf. Der Schnee ist bei fast 20°C halt relativ schnell eine Schnulz im Sulz-Sache….aber wir haben dieses Jahr gelernt…besser als nichts. Was uns Freude macht, sind die vielen Kinder und Erwachsenen, die sich ein erstes Mal auf die Ski wagen. In diesem Skigebiet kann man bei der Kasse auch gleich die ganze Ausrüstung dazumieten. Auffällig ist auch, dass es wesentlich günstiger als in Bulgarien ist. Eine Tageskarte gibt es für 18 Euro.
Weniger toll finden wir, mit wie wenig Berufsstolz die Liftangestellten ihren Job erledigen. Beim Anfängerlift gibt der Angestellte die Tellerli mehr schlecht als recht. Wenn ein Kind vom Lift fällt, muss es wieder ganz nach hinten anstehen gehen. Und die Liftspur ist so schlecht präpariert, dass sich sogar Erfahrene wie wir richtig konzentrieren müssen. Da kommt bei Rebe und Marc ein bisschen der Wutbürger hervor, und Rebe hat ganz viel Mitleid mit den vielen Kids, die so gar nicht pädagogisch ok Skifahren lernen.
Wir feiern Marcs Geburtstag mit Souvlaki, Pommes und einem feinen Dessert. Nicht gerade Gourmet, dafür war das Preis/Leistungsverhältnis wesentlich besser als bei Rebes Geburiessen 😉
Und irgendwie bekommt Marc sein Geburiessen dann doch noch. In Florina gehen wir im Fitnesscenter duschen, lassen unsere Wäsche waschen und im Restaurant „50 Raki“ werden wir gourmettechnisch so richtig verwöhnt.
Im Skigebiet Voras kommen wir an und die Sonne lacht uns entgegen. Da wir sehen, dass der Schnee nicht mehr viel hergibt, schuehnen wir mit den Splitboards die Piste hoch. Oben werden wir dann mit einem atemberaubenden Panorama belohnt. Die Abfahrt ist ein Tröimli, unten geniessen wir die letzen Sonnenstrahlen und ein Bierli. So lässt es sich leben.
Der nächste Stopp ist das Skigebiet Pigadia 3-5 (man ist sich nicht sicher, oben es nun 3 oder bis zu 5 Brunnen gibt, oder so 😉
Jedenfalls geniessen wir auch dort eine Trainingseinheit hoch auf den Berg und auf der Piste runter. Die Sonnenterasse des Restis ist wunderbar und Rebe holt sich wiedermal ein rotes Näsli ob so viel sünnelen.
Die Skigebiete in unmittelbarer Nähe zur Grenze haben wir somit abgeklappert und wir wollen eine weitere Runde durch Bulgarien drehen.
Fazit: Wir beiden waren bisher noch nie so lange in einem „fremden“ Land unterwegs. Griechenland hat uns aber verzaubert und wir können verstehen, weshalb so viele Touristen jedes Jahr dorthin reisen. Die Strände, die Wärme, die Natur und Landschaften, die Freundlichkeit und die Lockerheit der Einwohner und die Gyros Pita… all das und noch viel mehr kann Griechenland. Wir kommen wieder, keine Frage!
Schon nur deshalb, weil eine Wanderung auf den Olymp, dem höchsten Berg in Griechenland, noch auf unserer To-Do-Liste steht.
Hier gehts weiter in Bulgarien
Griechenland 4. Teil und Rückreise
16.10.23 – 18.11.23
Xanthi, Kavala, Thessaloniki, Litochoro, Cheronia, Nafplio, Portes, Monemvasia, Elafonisos, Lagkada, Kalamata, Eleabeach, Patras
In Griechenland verfolgen wir so einige Pläne. Einige sind gemeinsam geteilte, andere eher heimliche 😉
Gemeinsam wollen wir versuchen, den Olymp zu erwandern. Dies war uns letztes Jahr leider nicht möglich, da die Temperaturen bereits zu tief waren. Aber Ende Oktober könnte gerade noch reichen. Wir sehen, die Berghütte hat noch die letzte Woche offen, bevor sie in die Winterpause geht.
Aus Internetberichten wissen wir, der Olymp, das sind eigentlich mehrere Gipfel entlang eines Grat. Die Wanderung selbst nicht besonders schön und der höchste der Gipfel Mytikas (2917m.ü.M.) ist sehr exponiert und eher knifflig.
Wir entscheiden unten, auf den Höchsten müssen wir nicht gelangen. Aber die Wanderung wollen wir angehen. Das Wetter spielt perfekt mit und am späteren Nachmittag steigen wir hoch zur Berghütte. Oben angekommen berichten uns zwei deutsche Pärchen, dass sie bis zum Mytikas hochgegangen sind. Das sei schon machbar, besonders für uns Schweizer 😉
Ab hier haben beide einen gemeinsamen heimlichen Plan: Wir wollen da auch hoch…morgens starten wir pünktlich und legen die 900 Höhenmeter bis zum Grat zügig zurück. Schön ist die Wanderung tatsächlich nicht, aber die Aussicht entschädigt für den langweilig angelegten Schotterpfad.
Dann nehmen wir den schwierigen Teil in Angriff. Die Stelle ist sehr ausgestellt und man muss mit allen vieren unterwegs sein.
Zuerst hat Rebe Mühe und Schiss. Ihre Oberschenkel zittern und sie muss merken: SO wird die Energie nicht reichen. Also muss der Kopf beruhigt werden. Denn es ist ihr klar: Sie will da hoch. Ungefähr eine halbe Stunde geht es dann über Felsen und Steinfelder zum Gipfel.
Für viel mehr als ein Gipfelfoto reicht es nicht. Und Marc und ich sind uns beide einig: Ein zweites Mal muss man den Olymp nicht erwandern. Aber einmal am Berg der Götter gewesen zu sein, ein beflügelndes Gefühl.
Und dann gehts weiter mit den heimlichen Plänen.
Rebe hat schon lange gesagt, für den November will sie nicht zurück in die Schweiz. Deshalb möchte sie nochmals auf den Peloponnes.
Marc zieht es schon länger heimwärts und deshalb gibt er für gewöhnlich keinen Kommentar zu Rebes Idee. Denn sein heimlicher Plan ist: Schnell heim. Und so kommt es dann auch, dass nach dem Olymp bei Marc die Freude weg ist und er heimwill.
Und die Diskussionen beginnen. Wir einigen uns auf den Kompromiss, den November in Griechenland zu verbringen, bevor wir dann zügig heimwärts fahren. Aber nach zwei Tagen scheint auch dieser Kompromiss keine befriedigende Lösung für Marc zu sein.
Nach einer erneuten Aussprache finden wir eine Lösung. Wir gehen noch einmal für eine Woche beim Olivenernten mithelfen. Und machen uns Ende November bereits auf den Heimweg.
Ein letztes Mal besuchen wir schöne Orte, welche wir vom letzten Jahr her kennen. Wir gehen nochmals kiten, besuchen Monemvasia und poschten in Nafplio zum zweiten Mal ein paar Finken. Ausserdem verköstigen wir uns kulinarisch nochmals wie Könige.
Und dann trudeln wir Sonntagabend in Lagkada ein. Claire begrüsst uns und zeigt uns das Studio, welches wir in den nächsten Tagen beziehen können.
Die nächste Woche vergeht schnell. Die Arbeit ist strenger als auf Kreta, das Gebiet viel hügeliger, die Felder weniger gut gepflegt und im Team ist etwas der Wurm drin. Wir merken schnell, uns braucht es vor allem fürs Teambuilding. Also schauen wir, dass wir abends gemeinsam noch ein Bier trinken oder in der Taverne was essen gehen. Mit viel gutem Vibe sind wir bei der Sache und die französische Diva im Team können wir mehrheitlich ignorieren. Die beiden Gastgeber Alexandros und Claire sind zwei tolle Zeitgenossen, denen wir auch wieder gerne helfen gehen würden.
Und somit geht diese Woche viel zu schnell vorbei. Hätten wir uns daheim nicht angekündigt gehabt, wären wir sicher noch eine zweite Woche geblieben. Ein drittletzter Stopp in Kalamata, um nochmals einen Abend mit Frank und Anja und ihren mittlerweile 4 Hunden zu verbringen.
Danach wollen auch wir noch eine Nacht am sagenumwobenen Elea Beach verbringen. Wir wussten es schon vorher, jetzt haben wir Gewissheit: Das ist nicht so unseres. Wenn sich sozusagen eine ganze Vanlifecommunity in einem Naturschutzgebiet versammelt hat und über Monate dort lebt, stimmt es für uns nicht.
Sowieso zieht es uns weiter. Denn wir wollen noch einen letzten Abend an fast unserem Lieblingsstellplatz verbringen. Es ist der Truckstopp in Patras. Rebe ziehst in die Stadt und sie geniesst es, alleine die unzähligen Secondhand-Shops zu durchstöbern. Marc und Bidu geniessen einen reinen Männertag 😉
Und dann hat Marc aber wirklich langsam Stalldrang. Wir düsen zurück. In Albanien treffen wir uns nochmals mit RudiPaludis auf ein Fondue. Die beiden werden für Weihnachten in die Schweiz zurückkehren, lassen sich aber etwas mehr Zeit für die Heimreise.
In Kroatien beginnt es bei einem Dachfenster zu tropfen, es ist also auch für Bidu Zeit für die Schweiz. In nur einer Woche fahren wir die 2324 Kilometer heimwärts. In Flims werden wir von Phippu und Ines herzlich willkommen geheissen und geniessen endlich wieder feine, hausgemachte Capuns.
Übrigens…unsere einzige Busse auf dieser Reise holten wir uns 30 Minuten nach dem Grenzübertritt auf Schweizer Boden. Welcome home 😉