Slowenien

13. – 30. Juni 2022

Soca – Bled – Jamnica – Ljubljana – Postonja Höhlen – Slap (Weingut Rounda) – Tolmin 

Für Juflis:

Slowenien ist ein Muss für alle Naturliebhaber und alle, die das Bünzlige in der Schweiz lieben: Es wird getrennt recycled, alles ist sauber und schön, die Leute sind zuvorkommend zurückhaltend und Qualität kostet halt auch was. 

Darfs es Schibli meh si?

Gespannt auf einen Fleck Welt, den wir bisher noch nicht kannten, erreichten wir die slowenische Grenze über eine Bergstrasse. Die Strassen sind gut, der Gegenverkehr nicht auf deiner Spur und allgemein ist alles sehr ähnlich dem, was wir aus der Schweiz kennen. Es gibt massenweise Einkaufscenter, Tankstationen, Restaurants und Sportaktivitäten (Rafting, Canyioning, Paragliding, Biking und Hiking). In Soca fanden wir einen schönen Campingplatz in einem Naturschutzgebiet direkt am Fluss. Dass es keine eingeteilten Parzellen gab, fand Marc zuerst etwas mühsam 😉 Der Fluss ist atemberaubend schön mit seinem türkisfarbenen Wasser, die Kälte des Wassers ebenfalls. Wir wanderten entlang der Soca und warteten auf unsere Freunde aus der Schweiz, Phippu und Ines. Sie wurden gleich zu Beginn ihres Urlaubs krank und blieben noch einen Tag in der Schweiz im Bett. Wir freuten uns sehr, dass sie ihre Ferien mit uns verbringen wollten. Bei Brändidog und gutem Essen flogen die gemeinsamen Abende nur so dahin. Tagsüber bikten wir gemeinsam, gingen wandern und baden. Unsere Draufgänger präsentierten ihre 7fachen Saltos und Auerbachs und … hätten wir den Hut rumgegeben, wir wären reich.

Es ging weiter nach Bled, ein touristisches Muss für jeden Urlaub in Slowenien. Dementsprechend sind die Campings zu kleinen Luxusresorts umgebaut und das Städtchen touristisch ausgerichtet. Um von Soca nach Bled zu gelangen, überquerten wir den höchsten Pass Sloweniens, den Vrsic. Marc meisterte die 48 teils einfache Kurven, teils Serpentinen bravurös.

Nach einer kurzen Wanderung in Bled erreichten wir einen Aussichtspunkt, von dem aus die schönen Fotos vom See entstanden sind. Ines wollte gerne noch Ljubljana erkunden, weshalb wir alle gemeinsam einen Tag durch die Strassen und Gässchen der Stadt schlenderten. Marc, Phippu und Ines befanden sich auf einmal mitten in einer Stadtführung, weshalb sie die Hintergrundinfos zur Stadt gleich an Rebe weitergeben konnten. 

Jamnica war unser eigentlicher Zielort mit Ines und Phippu. Zwei Bikergenerationen haben dort auf ihrem Bauernhof ein Bikezentrum errichtet. Im umliegenden Wald gibt es Biketrails für Anfängerinnen (Rebe) und Fortgeschrittene (alle anderen). Da wir gleich am Tag der Ankunft von einem Unwetter begrüsst wurden, hatten wir am nächsten Tag auf den Trails etliche Hindernisse zu übersteigen. Es zeigte sich uns, welche Gewalten gewirkt hatten; Strassen waren überflutet, viele Bäume lagen auf den Trails. Aber auch wenn der Ort sehr klein und die Strassen eher abgelegen waren, so wurde sogleich mit den Räumungsarbeiten begonnen (chli Schwiiz haut). Die Tage in Jamnica vergingen zu schnell und schon bald hiess es Abschied nehmen von Ines uns Phippu. Het gfägt mit öich, happythankyoumoreplease!

Weiter ging es nach Dolsko, einem Bauernhofcamping unweit von Ljubljana – eine Bombe! Auf einer Wiese hat es Platz und Schatten unter Obstbäumen, neben dem Kuhstall Duschen und Toiletten. Über einen Holzsteg und kurzen Weg gehts zum Haupthaus, wo der Eigentümer selbstgemachten Apfelsaft, Wein und Apéroplatten serviert. Dort haben wir Martina und Werner getroffen mit ihren drei Australian Shepherds. So gut erzogene Hunde haben wir noch nie gesehen und sie waren zum Anbeissen, die Hunde. Nach einem gemeinsamen Schwatz voller spannenden Anekdoten (Werner war Sattler, sie besitzen ein Holzhaus und er baut sich eine Jurte im Garten…) haben sie uns am Tag der Abreise noch ihren selbstgeimkerten Honig geschenkt, mercitusig!

Danach ging es weiter zu den Postonja Höhlen. Wir campierten auf einem alten Campingplatz aus der UdSSR-Zeit. Anfangs war Marc etwas ernüchtert nach dem offenen Campingfeld in Dolsko, aber wir stellten schnell um und konnten dem Platz auch viel Gutes abgewinnen. Elmar, ein alleinreisender Mann aus München, wurde unser Nachbar. Wir freundeten uns an und spielten auch gemeinsam Mölky. 

In Postojna stiessen dann Melipeli und Max zu uns. Wir freuten uns auch über diesen Besuch sehr. Sie hatten eine strenge Reise hinter sich und verwöhnten uns mit italienischen Ravioli mit Salbeisauce – mmmhhh leckerschmecker! Nach nicht sehr ausgiebigem Ausschlafen mussten wir um 11.00 Uhr bei der Höhle von Postojna sein. Rebes Fehler, sorry Mele und Max füre Stress! Jedenfalls waren die Höhlen ihre 40 Euro absolut wert – ein Wunderwerk der Natur. Es geht ganz einfach, der Menschheit zu zeigen, dass wir ein Nichts sind im Verhältnis einer solchen Höhle und ihrer Entstehungszeit. Ausserdem sahen wir zum ersten Mal einen Grottenolm, der aussieht wie ein nackter, hässlicher Penis. Aber hey, er überlebt zwei Jahre ohne Nahrung!

Danach radelten wir noch zur Höhlenburg von Predjama, … leider voll zur heißesten Zeit – es wurde schwierig. Die Burg ist interessant, der Audioguide informativ – und die beste Geschichte ist die von Erasmus, der getötet wird, als er im Scheisshaus sitzt und somit die jahrelange Belagerung doch noch ein Erfolg wurde. Wer gegen wen? Keinen Schimmer – aber ist auch kackegal – who needs facts when you score with Trivia?

Da mit Max und Mele zwei Weinliebhaber/innen dazukamen, machten wir uns auf den Weg nach Slap. Unsere Hoffnung – Slap bedeutet Wasserfall auf Slowenisch – sollte nicht eintreffen. Das Weingut Rouna liegt in einer trockenen Ebene. Wir fanden keinen Tropfen Wasser im Fluss. Wir mussten uns dann mit kurzen Kaltduschen abkühlen – sonst wäre es schwierig geworden. Das Weingut hat Campingplätze und für 15 Euro gabs eine Weinverköstigung und eine Apéroplatte mit hauseigenem Käse und Fleisch – jeden Cent wert! Die junge Winzerin beantwortete alle unsere (endlos viele) Fragen geduldig, zeigte uns ihre herrlichen Weine und Weinbrände. Wir wussten nicht, was wir am besten fanden; den Wein, das Essen oder die herrliche kühle Temperatur des Kellers. Jedenfalls wollten wir den Abend noch nicht zu Ende gehen lassen, luden unsere Campingnachbarn zu einem weiteren Glas Wein ein, bis es dann irgendwann – so bei 70% Ausländer in Köln und du kannst nicht mehr auf die Strasse – schwierig wurde. Mele wird mich am nächsten Tag für mein Connecter-Gen anmötzlen, dass uns in diese Lage gebracht hat. 
Aber der Abend/Morgen endete dann doch noch gut. 

Leider war das Aufwachen am Abend nicht eingerechnet gewesen, der Wein und die Hitze machten uns um 7 Uhr früh zu schaffen. Max und Mele verlagerten ihr Nachtlager kurzerhand nach draussen, Rebe kämpfte mit ihrem Kater und Marc litt im Stillen vor sich hin. Allen war klar; an eine Überqueren der Grenze nach Kroatien mit Stau, bei Hitze und ohne Klimaanlage war unmöglich. Marc und ich entschieden, noch länger in Slowenien zu bleiben und in Tolmin nahe eines Gewässers zu campieren. Max meinte sogleich, dass fände er eine super Idee, sie kämen auch mit. In Nova Gorica hielten wir noch in einem Einkaufscenter, genossen die AirCondition des Gebäudes, kauften ein und gönnten uns ein Kateressen. 

Danach ging’s weiter nach Tolmin. Es war herrlich kühl, es regnete sogar etwas. Wir verbrachten unseren Abend mit Mölky, mehr Essen und wir hätten es am Morgen nicht gedacht, einem Schlummertrunk. 

Das Aufwachen war angenehm, da es für einmal nicht schon 28°C war. Nach einem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Tolminschlucht. Unterwegs wurden wir für einmal richtig nass. Ob die Schlucht wirklich 8 Euro wert war, wissen wir nicht genau. 6.50 sicher 😉

Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege, wir wollten alle nach Kroatien, Marc und ich fuhren in Richtung Insel Krk, Max und Mele in Richtung Insel Cres. In der festen Absicht uns, wenn möglich, nochmals zu treffen.

Slowenien verlassen wir, aber wir werden sicher wiederkommen, denn die Landschaften und Flüsse haben uns wirklich umgehauen.